Bewußtheit in der Improvisation
Teil I: Basisübungen
Alle Basisübungen sind hier nur in Auszügen veröffentlicht und als Buch erschienen:
Ungewohnte Positionen
Ein praktischer Beitrag zur Anwendung der Feldenkrais-Methode in der musikalischen Improvisation
Autor: Corinna Eikmeier
ISBN: 978-3-929379-27-3
Verlag: Musikverlag Burkhard Muth
1. Auflage Oktober 2010, 133 Seiten
Bestellung fü 16 € ist direkt über den Verlag oder bei amazon.de möglich.
Einleitung
Wie kann man die improvisatorischen Tugenden entwickeln, ohne sich nach kurzer Zeit mit den eigenen
Gedanken im Kreis zu drehen?
Die Inspiration von Mitspielern ist zweifellos eine nützliche Möglichkeit, neue Impulse zu bekommen.
Sicher ein Grund, warum „Ad hoc-Besetzungen“ immer wieder so beliebt sind. Welche Aufgaben ermöglichen
es aber einem Spieler, sich nicht im Kreis zu drehen?
Was würden sie tun, wenn sie für sich alleine nur zwei Stunden am Tag Dinge üben sollten, die sie für
Improvisation benötigen? Professionelle Musiker im Bereich der Klassik oder des Jazz verwenden vermutlich
mehr Zeit im Übezimmer.
Wie soll die Improvisationskunst einen künstlerisch hohen Stellenwert bekommen, wenn es so kompliziert
erscheint, sich systematisch mit den grundlegenden Kompetenzen zu befassen?
Was braucht ein Lernprozess, der interessant bleiben soll, an Input?
Es gibt viele Improvisationskonzepte, bei denen der Musiker zu ungewohnten Spielweisen herausgefordert
wird. Allerdings sind diese zum größten Teil für Gruppen konzipiert. Im Ensemble spielt die Gruppendynamik
und das Hören auf die Mitspieler eine zentrale Rolle. Die vorliegenden Übungen setzen
bewusst einen Schritt davor an. Die meisten Übungen sind sowohl für einen Spieler als auch für Gruppen
praktizierbar. Um in einer Gruppe das Spielverhalten frei verändern zu können, muss man sich selber gut
beobachtet haben. Gruppenimprovisationen sind häufig so komplex, dass die Aufmerksamkeit mehr nach
außen gerichtet ist. Die vorliegenden Übungen stellen das Erforschen der eigenen Spielgewohnheiten in
den Vordergrund. Man bekommt Anregungen für das tägliche Erarbeiten der improvisatorischen Tugenden.
Durch gezielte Fragestellungen zu einzelnen Aspekten des komplexen Agierens beim Musizieren wird
die Aufmerksamkeit geschärft und damit die Orientierung in vielschichtigen Prozessen der freien Improvisationen
geschult.
Die Übungen sind bewusst als Basisübungen zu verstehen. Sie sind Impulse für improvisatorische Lernprozesse
und laden den Spieler zu einer kreativen Weiterführung ein.
In jedem Kapitel der Sammlung steht ein Parameter im Vordergrund. Lenken wir unsere Aufmerksamkeit
auf einen Aspekt bzw. verändern einen Aspekt, so können wir beobachten, welche Bedeutung dieses eine
Detail in unserem Spiel hat.
Die Reihenfolge der Übungen stellt keine Gewichtung da. Man kann – je nach Interesse – mit jedem Thema
starten.
- Bewegung
- Durchkämmen
- Motor
- Der Kopf im Nest
- Roboter
- Alltagsbewegungen
- Bewegung als Sprache
- Glockenbewegung
- Der Käfer an der Wand
- Verwringung
- Störenfriede
- Ungewohnte Positionen
- Die Uhr
- Skulpturen
- Phrasierung und Atmung
- Paradoxe Atmung
- Absolute Isolation
- Ein Ton gesungen und gespielt
- Aufbau eines Ostinato
- Stimme und Instrument im Dialog
- Rhythmisches Atmen
- Phrasenlängen
- 3-4-5
- Motivverarbeitung und der Umgang mit den musikalischen Parametern
- Verhältnis von zwei Tönen
- Motivveränderung
- Mosaik für Ensemble
- "Stille Post"
- Gegensätze von zwei Motive
- Parameterkombinationen
- Tempo und Dynamik
- Tempo und Tonhöhe
- Tempo und Klangfarbe
- Tonhöhe und Dynamik
- Tonhöhe und Klangfarbe
- Pausen und Dichte
- Artikulation und Dynamik
- Artikulation und Tempo
- Tonhöhe
- Einheitliches oder unterschiedliches Tonmaterial
- Intervalle
- Viererreihe
- Rotierende Figuren
- Der Joker
- Oktavierung
- Permutation
- Eine neue Figur aus den Jokern
- Mikrotonale Veränderungen
- Metrum
- Metrische Ordnungen
- Wegkreuzungen
- Ausbruch